5. Europäischer Gartenpreis in Schloss Dyck verliehen

Acht Gewinner und Finalisten des Europäischen Gartenpreises aus Großbritannien, Österreich, Finnland, den Niederlanden, Dänemark, Finnland und Deutschland ausgezeichnet

Pressemeldung der Firma Stiftung Schloss Dyck

Bereits zum fünften Mal seit 2010 wurde am 5. September in Schloss Dyck der Europäische Gartenpreis des EGHN verliehen. Simeon Graf Wolff Metternich, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Schloss Dyck und Herr Staatsekretär Michael von der Mühlen aus dem Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen eröffneten die feierliche Preisverleihung im Festsaal von Schloss Dyck.

Das Europäische Gartennetzwerk EGHN (European Garden Heritage Network) und die Stiftung Schloss Dyck, Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur als Projektträger ehrten mit Unterstützung durch die Bauschulen Lorenz von Ehren vor einem internationalen Fachpublikum vier Gewinner und vier weitere Finalisten aus sechs Ländern (Österreich, den Niederlanden, Finnland, Großbritannien, Dänemark und Deutschland) Europas.

Der Europäische Gartenpreis ist breit angelegt und querschnittsorientiert. Die Bewertung erfolgt durch eine international besetzte Jury, in diesem Jahr: Mariachiara Pozzana (Italien), Gunnar Ericson (Schweden), Ed Bennis (Großbritannien/USA), Alan Thornley (Großbritannien), Roswitha Arnold, Kerstin Abicht, Stephan Lenzen, Jens Spanjer (alle Deutschland). Wichtige Kriterien für die Auswahl der Gewinner und Finalisten sind innovative Konzepte bei Realisierung und Management, städtebauliche Aspekte, Fragen der Nachhaltigkeit oder die Möglichkeit aktiver Teilnahme ebenso wie hohe Qualität bei der Neuanlage, Wiederherstellung oder Pflege.

Diese Kriterien sind auch für die Baumschule Lorenz von Ehren aus Hamburg von Bedeutung, die seit 2012 den Europäischen Gartenpreis unterstützt. Mit ihrem Engagement möchte sie dazu beitragen, dass herausragende Parks und Gärten sowie besondere Initiativen zur Gartenkultur besondere Aufmerksamkeit in Europa erfahren.

Der Europäische Gartenpreis wurde in diesem Jahr erstmals in vier Kategorien verliehen. In den Kategorien zu zeitgenössischen und historischen Gärten wurden jeweils drei Gärten ausgezeichnet. In den Sonderpreisen wurde jeweils ein Gewinner aus zahlreichen Nominierungen der Jurymitglieder ausgewählt.

– In der ersten Kategorie „Beste Weiterentwicklung eines historischen Parks oder Gartens“ wurden als Finalisten das „Preussische Versaille“ Sanssouci in Potsdam (Brandenburg, Deutschland) und – als „Kunstwerk mit vielen Dimensionen“ – Hedge House/Schloss Wijlre (Heuvelland, Niederlande) ausgezeichnet. Im Europäischen Vergleich an erster Stelle sah die Jury die aus dem „Dornröschenschlaf“ wiedererweckten Lost Gardens of Heligan (Cornwall, Großbritannien).

– Als Finalisten in der zweiten Kategorie „Zeitgenössischer Park oder Garten“ wurden das Projekt City Dune mit seinen symbolhaften Sand- und Schneeflächen aus Beton (Kopenhagen, Dänemark) sowie die als Themenpark und Kommunikationsplattform gegründete Autostadt (Wolfsburg, Deutschland) geehrt. Mit dem Zukunftspark Killesberg, angelegt als „grünes Gelenk“ auf dem ehemaligen Stuttgarter Messegelände, belegte erstmalig eine deutsche Parkanlage den ersten Platz beim Europäischen Gartenpreis.

– Der „Sonderpreis der Stiftung Schloss Dyck“ ging an den mit einer umfangreichen Pflanzen- und Saatgutsammlung auf den Verlust der Vielfalt von Kulturpflanzen reagierenden Garten der ARCHE NOAH, gelegen in Schiltern im Kamptal. (Krems/Donau, Österreich).

– Der 2014 erstmals vergebene Preis für „Großräumige grüne Netze und Entwicklungskonzepte“ ging an das Entwicklungskonzept der National Urban Parks, für das sich finnische Städte beim Umweltministerium bewerben können. Bislang gibt es in Finnland sechs Stadtregionen, die die Anerkennung als National Urban Park erhalten haben.

„Insgesamt zeichnen sich die acht prämierten Parks und Gärten aus den verschiedenen europäischen Ländern durch herausragende Leistungen bei der Schaffung bzw. Inwertsetzung von Parks und Gärten oder in der Stadt- und Regionalentwicklung aus. Das Europäische Gartennetzwerk EGHN und die Stiftung Schloss Dyck möchten mit der Preisverleihung besonders innovative Projekte als gute Beispiele für die Zukunft würdigen. Mit den Kategorien sollen sowohl historische Parks und Gärten als auch zeitgenössische Landschaftsarchitektur sowie mit dem Sonderpreis der Stiftung herausragende Initiativen zur Gartenkultur geehrt werden. Neu ist die vierte Kategorie, die großräumige Grünkonzepte in den Vordergrund stellt. Diese gewinnen im Hinblick auf Veränderungen durch den Klimawandel und den Anforderungen an Städten und Metropolregionen zunehmend an Bedeutung“, so Jens Spanjer, Vorstand der Stiftung Schloss Dyck und Jurymitglied.

Weitere Informationen zu den Gewinnern und Finalisten:

Erste Kategorie „Beste Weiterentwicklung eines historischen Parks oder Gartens“

Lost Gardens of HELIGAN (Gewinner)

Heligan, seit mehr als 400 Jahren der Sitz der Familie Tremayne, gehört zu den geheimnisvollsten Anwesen in England. Ende des neunzehnten Jahrhunderts erreichte das tausend Hektar große Anwesen seinen Zenit, aber nur ein paar Jahre später warfen Brombeere und Efeu bereits einen grünen Schleier über dieses „Dornröschen“. Nach Jahrzehnten der Vernachlässigung hätte ein verheerender Orkan im Jahr 1990 die Lost Gardens of Heligan zu einer Fußnote in der Geschichte werden lassen können.

Stattdessen wurde ein winziges Zimmer entdeckt, das unter herabgestürztem Mauerwerk in der Ecke eines der ummauerten Gärten begraben lag. Ein kaum lesbarer Sinnspruch, der mit einem Stift in die Kalksteinwände geätzt wurde, lautet: „Don’t come here to sleep or slumber“ (Komme nicht her, um zu schlafen oder zu schlummern) und ist mit den Namen derer, die dort gearbeitet haben, unterzeichnet. Datum: August 1914. Dies war der Startschuss, um diese herrlichen Gärten in jeder Hinsicht wieder zum Leben zu erwecken und – zum ersten Mal – nicht von feinen Herrschaften, sondern von „normalen“ Menschen zu berichten, die diese Gärten groß gemacht hatten, bevor sie in den Ersten Weltkrieg zogen.

Die Gärten umfassen alte und kolossale Rhododendren und Kamelien, eine Reihe von Seen, die von einer über hundert Jahre alten Pumpe gespeist werden, außerordentlich ertragreiche Blumen- und Gemüsegärten, einen italienischen Garten und eine naturbelassene Zone mit subtropischen Baumfarnen, die „The Jungle“ genannt wird. Die Gärten verfügen auch über Europas letzte, mit Pferdemist beheizte gemauerte Gräben zur Ananaszucht und zwei aus Felsen und Pflanzen geformte Skulpturen – The Mud Maid und The Giant’s Head.

Eine Firma, die sich auch um die Restauration kümmert, hat nun die Gärten gepachtet und sorgt für ihre Pflege und ihre Nutzung als Touristenattraktion. Es gibt eine große Arbeitsgruppe mit einer eigenen Vision für das dritte Jahrzehnt des wiederentdeckten Heligan. Dieses Team möchte Heligan als lebendiges und funktionierendes Beispiel für die besten, in der Vergangenheit verwendeten Verfahren bewahren und einen zeitgenössischen Fokus auf die Arbeit mit der Natur, den Schutz und die Verbesserung der Vielfalt von Lebensräumen richten. http://www.heligan.com/

SANSSOUCI (Finalist)

Seit 1990 ist der Park Sanssouci Teil der größeren Stätte des Weltkulturerbes „Schlösser und Parks in Berlin und Potsdam“. Es ist hilfreich, aus den UNESCO-Unterlagen zu zitieren: „Potsdam-Sanssouci – häufig als „preußisches Versailles“ bezeichnet – stellt die Manifestation einer großen Anzahl von Einflüssen aus Italien, England, Flandern, Paris und Dresden dar. Das Schloss und der Park sind eine Synthese der Kunstrichtungen in europäischen Städten und Höfen des 18. Jahrhunderts und bieten neue Modelle, welche die Entwicklung der Kunstdenkmäler und die Organisation des Raumes stark beeinflussten“.

Im Jahr 1995 wurde die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in Berlin-Brandenburg gegründet, um sich um Sanssouci und andere ehemalige kaiserliche Paläste und Parks in und um Berlin zu kümmern. In einem Masterplan sind entscheidende restauratorische Maßnahmen (auch in Bezug auf Sanssouci) aufgeführt und ihre Realisierung soll bis 2017 mit etwa 155 Millionen Euro durchgeführt werden.

Zahlreiche Veranstaltungen, z.B. im Literatur- und Musikbereich, aber auch neue Ideen wie die After-Work-Führungen locken neue Besucher an. Gute Kommunikation ist ebenfalls sehr wichtig: ein Besucher-Magazin „sans,souci“ (ohne Sorgen) wird viermal im Jahr herausgegeben und liegt zwei lokalen Tageszeitungen bei. Marketing, Kommunikation und Design der Stiftung wurden in den vergangenen Jahren mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet.

Zurzeit findet eine innovative Freiluftausstellung im Park von Sanssouci statt: „Paradiesapfel“. Diese lädt die Besucher dazu ein, all ihre Sinne zu benutzen und den Park als ein historisch gewachsenes und sich entwickelndes Gesamtkunstwerk zu erleben. Die Ausstellung regt das Interesse an neuen Erkenntnissen an und bietet Einblicke in königliche Garten-Welten. Insgesamt 19 Stationen und mehrere „Interventionen“ im Park laden dazu ein, die unterschiedlichen Facetten der Anlage – wie „Anbau“, „Design“ oder „Vergnügen“ – zu erleben.

Der Jury gefiel diese Mischung aus Weltkulturerbe und modernen Ideen und man einigte sich auf Sanssouci als einen der diesjährigen Finalisten. http://www.potsdam-park-sanssouci.de/…

HEDGE HOUSE (Finalist)

Über Hedge House und Schloss Wijlre lässt sich einiges erzählen. Viel besser ist es jedoch, diesen Ort zu besuchen, einen herzlichen Empfang zu genießen, den „genius loci“ und die Geheimnisse des Ortes zu erkunden und sehr persönliche Erfahrungen mit Kunst zu erleben.

Das Anwesen kann als „Kunstwerk mit vielen Dimensionen“ oder „Gesamtkunstwerk“ bezeichnet werden. Es wurde von Jo und Marlies Eyck auf der Basis ihrer Kunstsammlung und ihrer speziellen Lebensphilosophie erschaffen. Letztere verbindet Kunst mit der wunderschönen Umgebung des Schlosses in Wijlre. Die Schlossgärten wurden zu einer wichtigen Ausstellungsfläche – ein Garten und ein Herrenhaus im Dialog mit der Natur. Im Jahr 1999 wurde auf dem Gelände das Hedge House, ein sehr modernes Ausstellungsgebäude aus Beton und Glas, erbaut. Als lineare Ausstellungsfläche breitet es sich in einem Gartenbereich aus, bietet Ausblicke auf den Garten und spiegelt selbigen auf der Außenfläche.

Man wandelt durch eine Parklandschaft im englischen Stil mit geschwungenen Pfaden, seltenen Baumarten und modernen Skulpturen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Schlosses befinden sich in der Nähe von Hedge House einige eher formal gestaltete Gärten. In einem kleinen Waldstück kann zudem die Land Art von Giuseppe Penone entdeckt werden.

Die Zukunft des Anwesens wird nun von der Bonnefanten Hedge House Foundation gesichert, die für die Pflege und Entwicklung dieses schönen Gartens und der herausragenden Kunstsammlung verantwortlich ist. Machen Sie es der Jury nach und besuchen Sie den Ort: Die aktuelle Ausstellung heißt „The Mystic Gardener“. http://charlzz.com/…

Zweite Kategorie „Zeitgenössischer Park oder Garten“

ZUKUNFTSPARK KILLESBERG (Gewinner)

Dieses ehemalige Messegelände wurde als neues Stadtviertel mit besonderem Augenmerk auf Kreativwirtschaft und Wohnungsbau entwickelt. Es liegt nicht weit von der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und dem Weißenhof entfernt und neben dem Gelände der ehemaligen Reichsgartenschau. Als „grünes Gelenk“ oder „Green Joint“ zieht sich eine großzügige Anlage bis zum Killesbergpark und bildet das grüne Herz des neuen Stadtteils, indem sie neue Merkmale einer modernen Landschaftsplanung hinzufügt: „Zukunftspark Killesberg“.

Der neue Park ist das Ergebnis der Verschmelzung zweier Themen, die den Killesberg prägen: sanfte, naturnahe Landschaft und menschengeprägte Steinbrüche als harte Topographien. In Bezug auf die neuen Raumstrukturen wurde das letzte Thema realisiert, indem riesige Erdmassen auf die ehemaligen Steinbruchareale und Gelände aufgetragen, Unregelmäßigkeiten abgerundet und eine neue Topographie mittels der Rasenkissen zwischen den Spazierwegen erschaffen wurden.

Dieses Projekt war als partizipatorischer Prozess unter Beteiligung der lokalen Behörden, Bürger und Nachbarn ausgelegt, um sowohl ein Verständnis für das Designkonzept zu schaffen, als auch eine überzeugende Grundlage für weitere Entscheidungen zu sichern.

Hügelförmige Rasenkissen, durchzogen von einem dichten Wegenetz, machen das Erleben des Parks noch verlockender. Die bewegte Topographie und die versenkten Wege bieten dem Besucher beim Schlendern durch den Park eine Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven. Da es am Killesberg immer schon Bäume gab, schließt das neue Design der Parks ebenfalls Blauglockenbäume, Hecken, Wildäpfel und auch alte Obstbaumsorten ein, die sich bis zum Wohngebiet erstrecken. Es gibt also eine Mischung aus lokaler Tradition und exotischen Fremden.

Die Wohnhäuser sind um einen offenen Gartenhof gruppiert. Dieser Gartenhof ist von grasbedeckten Parterres gekennzeichnet, die von Spalieren aus historischen Obstbäumen beschattet werden. Individuelle Heckeneinfassungen und Straßenpflaster verleihen jeder Wohneinheit ihren ganz eigenen Charakter.

Der Abriss eines mehrstöckigen Parkhauses legte die Rote Wand frei: ein natürliche Landmarke aus rotem Sandstein, die an die frühere Nutzung des Geländes als Steinbruch erinnert. Ein traditionelles, in der Romantik verwurzeltes Designkonzept, wurde in ein räumliches Konzept überführt, das dazu einlädt, in neuen Welten mit organischer Landschaft und Natur spazieren zu gehen.

CITY DUNE (Finalist)

Für einen öffentlichen Platz und eine Stadtlandschaft vor einem neuen Bankgebäude in Kopenhagen wurde mit ganz charakteristischen Design-Werkzeugen eine einladende und einzigartige Atmosphäre geschaffen.

Dabei ist es ganz offensichtlich, dass der Landschaftsarchitekt Stig Lennart Andersson (SLA Landschaftsarchitekten) von der dänischen Landschaft inspiriert wurde. So können die Betonfelder als in den Wald hineinragende Sand- und Schneeflächen interpretiert werden. Daher der Name „City Dune“.

Das Ergebnis ist ein nachhaltiger und uneingeschränkt zugänglicher urbaner Raum mit einer Fläche von 7.300 m2. Wie eine riesige Sand- oder Schneedüne gleitet dieser zwischen die Gebäude, wodurch eine räumliche Kohärenz im Design erzielt wird. Gleichzeitig sichert dieser urbane Raum, 7 Meter über den umgebenden Flächen gelegen, die Bewegungsfreiheit von Fußgängern und Radfahrern.

Die bewegte Faltenstruktur der Betonoberfläche ermöglicht die größtmögliche Spiegelung der einfallenden Sonnenstrahlen, wodurch in den warmen Monaten des Jahres ein kühleres Mikroklima erzeugt wird. Die Bepflanzung und die 110 Wasserzerstäuber, deren Sprühnebel vom Wind zerstreut werden, verstärken den Kühleffekt noch zusätzlich. Im Ergebnis rinnt auch kein Regenwasser in die Kanalisation oder auf die Straßen.

Die Bäume und Staudenrabatte wurden in Spalten zwischen den horizontalen Ebenen angeordnet. Laubbäume und immergrüne Pflanzen wurden dafür genutzt, sowohl das ganze Jahr über den Wasseraustausch zu gewährleisten, als auch das Mikroklima durch Wind bzw. Abschirmung zu verbessern.

Bäume und Pflanzungen wurden nicht als Kopie der Natur angeordnet. Es entstand eine neue Art, Natur in der Stadt zu sehen und zu erleben. Ziel ist es, über ein die Präsenz von Natur als Prozess verdeutlichendes Design, eine städtische Sicht der Natur zu erschaffen und gleichzeitig Akklimatisation und andere funktionelle Bedingungen zu unterstützen.

Poetische Wahrnehmung und ökologisches Bewusstsein schufen gemeinschaftlich eine neue, beispielgebende Strategie für öffentliche Plätze in einem sehr urbanen Kontext.

AUTOSTADT Wolfsburg (Finalist)

Die Autostadt, ein im Jahr 2000 gegründeter Themenpark und Kommunikationsplattform der Volkswagen AG, verpflichtete sich von Beginn an Themen und Werten, die eine grundlegende Bedeutung für verantwortungsbewusste Unternehmensführung haben. Seit 2006 wurden Themen wie Umweltschutz und soziale Verantwortung unter dem Stichwort der nachhaltigen Entwicklung zusammengeführt.

Die Autostadt ist eine sehr bewegte und kontrastreiche, lebendige, komplexe, dichte und künstlerische, von WES LandschaftsArchitektur entworfene Landschaft. Das Gebiet ist überwiegend hügelig und reich an Wasser. Es gibt sowohl Halbinseln mit harten Kanten, als auch Halbinseln, die einen weichen und geschmeidigen Übergang ins Wasser aufweisen. Eine die einzelnen Gebäude erfassende Landschaft umhüllt und verbindet diese miteinander, schafft und liefert jedoch auch einzigartige Standorte für jeden Pavillon.

Das Grün und die Farben der Pflanzen, Sträucher und Hügel stellen sanfte Unterbrechungen zwischen den einzelnen architektonischen Elementen her. Am Ufer des Mittellandkanals wurden Weiden gepflanzt und auf der Promenade Platanen und Pinien. Der Uferweg liegt im hellen Licht, während es unter dem Dach der Strandpromenade eher schattig ist. Diese Gegensätze von Yin und Yang, weich und hart, schattig und sonnig, männlich und weiblich, bilden die Struktur der Landschaft.

Die Promenade führt am ZeitHaus und dem Forum vorbei bis zur Piazzetta, einem ruhigen und sonnigen Platz zwischen den beiden Pavillons für Porsche und Volkswagen. Auf diesem Platz können die Besucher am Teich oder am Brunnen entspannen und Energie auftanken.

Jedes Jahr im Frühling bereitet sich der Themenpark Autostadt auf ein eindrucksvolles Ereignis vor: die Erneuerung des Dufttunnels von Olafur Eliasson (Scent tunnel). Der Tunnel ist dann bis zum Herbst mit verschiedenen Blumen in mehr als 2000 Blumentöpfen angefüllt.

Kürzlich wurden neue Gärten in die Autostadt aufgenommen, einer davon heißt „Doing Nothing“. Die Jury einigte sich aufgrund des stimmigen Gesamtkonzepts und der Themen auf Autostadt als einen der Finalisten – aber auch, da man hier immer etwas tut, also „Doing Something“. http://www.autostadt.de/

Dritte Kategorie „Sonderpreis der Stiftung Schloss Dyck“

ARCHE NOAH

ARCHE NOAH entstand im Jahr 1990 auf Initiative von Gärtnern, Landwirten und Journalisten, die sich mit Saatgut und traditionellen Sorten befassen.

ARCHE NOAH reagiert auf den Verlust der Vielfalt von Kulturpflanzen mit einer positiven Vision und zahlreichen Aktivitäten. Dies zeigt, wie wir alle zu mehr Vielfalt durch den Anbau von gefährdeten Sorten im Garten und durch bewusstes Kaufverhalten und politisches Engagement beitragen können. Diese Haltung verbindet mehr als 8.000 engagierte Mitglieder. Es geht darum, unsere Kulturpflanzen mit Respekt zu betrachten, Garten- und Feldarbeit als kulturelle Errungenschaft zu schätzen, ethisch motivierten Konsum als Beitrag zu biologischer und nachhaltiger Landwirtschaft zu sehen und Kochen zu einer Liebeserklärung zu machen.

Der Garten von ARCHE NOAH liegt im Kamptal, in einer kleinen Stadt namens Schiltern, nicht weit von der Stadt Krems/Donau entfernt. Ein wunderschönes schmiedeeisernes Tor führt den Besucher in den barocken Schlossgarten, wo heute Hunderte von seltenen Kulturpflanzen wachsen. Der Garten der ARCHE NOAH hält für jeden etwas bereit – für Gärtner, Landwirte, Käufer, Kinder und all diejenigen, die einfach nur einen entspannenden Ausflug machen möchten. Während der Saison können die Besucher immer etwas Neues im Garten entdecken. Über 30.000 Besucher werden jedes Jahr von dem wunderschönen Garten und seiner enormen Vielfalt angezogen.

Das Sortenarchiv von ARCHE NOAH gehört zu den größten privaten Kulturpflanzen-Samenbanken in ganz Europa und bewahrt über 6.000 Exemplare seltener Gemüse- und Getreidesorten auf, von denen viele an anderen Orten nicht mehr existieren. Die Zucht, Dokumentation und Erforschung dieser Pflanzen wird in einem speziellen (biologischen!) Zuchtgarten durchgeführt.

Es gibt auch riesige Sammlungen von Früchten und Beeren, die zum Teil im Schaugarten stehen, größtenteils aber von Mitgliedern „adoptiert“ wurden und in verschiedenen privaten Obstgärten erhalten werden. Die Erhaltung von mehr als 200 seltenen Kartoffelsorten ist wirklich harte Arbeit – alle Sorten müssen jedes Jahr neu gepflanzt und geerntet werden. Bio-Bauern aus der Region „Waldviertel“ helfen dabei, diese Aufgabe zu bewältigen. http://www.naturimgarten.at/…

Vierte Kategorie „Großräumige grüne Netze und Entwicklungskonzepte“

National Urban Parks (Gewinner)

Grünzonen, grüne Keile oder Korridore sind weit davon entfernt, Neuerfindung zu sein. Aber es gibt Anzeichen für ein Comeback von Grünzonen und Netzwerken in der Stadtplanung, diesmal unter den Vorzeichen von Multi-Funktionalität und Anpassung an den Klimawandel.

In Finnland übt der Bedarf an intensivierter Landnutzung und die Schließung von Baulücken bzw. Nutzung von Brachen in den Innenstädten großen Druck auf wertvolle städtische Umgebungen wie Grünflächen und historische Stadtteile aus und kann zu einer kurzsichtigen, diffusen Entwicklung und dem Bedeutungsverlust von Orten führen.

Es gibt eine sehr erfolgreiche Richtlinie, um dies zu verhindern – den National Urban Park (NUP). Um als NUP akzeptiert zu werden und um ein entsprechendes Konzept zu entwickeln, muss die Stadtverwaltung aktiv werden. Das Umweltministerium gewährt den Status als NUP, hat aber auch eine beratende Rolle in der Anwendung und künftigen Entwicklungsprozesse der NUP.

Das NUP-Gebiet muss die folgenden Kriterien erfüllen und in die operativen Planungskonzepte passen: vielfältige Umgebungen, einschließlich der städtischen Biodiversität, kulturhistorische Anlagen, sehenswerte Parks und Grünflächen, die Einbeziehung des zentralen Stadtkernbereichs, unberührte und ausgedehnte Grünflächen und Erholungsgebiete und Verbundnetze mit der Möglichkeit, von einem Stadtteil zum anderen zu laufen, Ökologie und Kontinuität mit Korridoren und Verbindungen zu natürlichen, ländlichen (Wald)Gebieten außerhalb der Innenstadt.

Der National Urban Park-Status schließt Entwicklungen nicht aus, auch wenn sich daraus Landnutzungskonflikte ergeben können. Jede wesentliche Änderung in Bezug auf die zentralen Werte des National Urban Park muss aber zwischen der Stadtvertretung und dem Ministerium für Umwelt verhandelt werden.

Das Netzwerk verfügt bislang über sechs NUP’s mit Unterschieden in den kulturellen und natürlichen Landschaften, Stadtbildern, historischen Besonderheiten und der Biodiversität, aber auch in ihren Werten für die Freizeit, die Stadtgesellschaft und andere Bereiche. Das Netzwerk der National Urban Parks bietet die wertvollsten finnischen urbanen Umgebungen. NUP’s sind auch wertvoll für das Image der Städte: In der Tat ein entscheidendes Motiv für ihre Gründung. Gleichzeitig sind NUP’s alltägliche Outdoor-Wohnräume für Bürger und Besucher.



Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:
Stiftung Schloss Dyck
Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur
41363 Jüchen
Telefon: +49 (2182) 824-0
Telefax: +49 (2182) 824-110
http://www.stiftung-schloss-dyck.de

Ansprechpartner:
Anja Spanjer
Kommunikation
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Dateianlagen:
    • Europäischer Gartenpreis 2014 in Schloss Dyck


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Sep08

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